Mittwoch, 22. Januar 2020

Cabo Verde - Grünes Kap ?

Cap Vert - Senegal, der westlichste Punkt Afrika, grün, wohl weil es südlich der Sahara langsam übergeht von der kargen Wüste in den tropischen grünen Gürtel Afrikas. 



Vor ein paar Monaten war ich noch am südlichsten Punkt Afrika, Kap der Guten Hoffnung und auch Kap Agulhas - nun also auf der Inselgruppe Cabo Verde. Was aber hat der westliche Punkt Afrika bei Dakar (Senegal) zu tun mit Kapverden? 
Eigentlich einfach und nahe liegend - oder doch nicht. 
Die Seefahrer im Mittelalter segelten auf dem Weg von Europa in die neue Welt der Westküste Afrika entlang gegen Süden. Beim Cap Vert bei Dakar mussten sie zwingend abschwenken mit Kurs West, hinaus auf den Atlantico. Nach ca. 500 km, mitten im Ozean trafen sie auf eine Inselgruppe. Weil niemand eine bessere Idee hatte, wurde diese Inselgruppe einfach Cabo Verde (Kap Verde) genannt. Mit einem Kap (markante Landspitze) hat die Inselgruppe eigentlich nicht viel gemeinsam und grün sind diese Inseln eigentlich auch nicht. Eher karge forsche trockene Vulkan-Gegenden machen diese Inseln aus. Aber Cabo Verde als Name für diese Inselgruppe gefiel den Seefahrern und gefiel auch Portugal. 
Vor ein paar hundert Jahren wurden die wenigen grünen Wälder abgeholzt und die saftiggrünen Weiden von ausgesetzten Ziegen abgefressen. Erholen konnte sich das Ökosystem nie, da es auf Cabo Verde eigentlich kaum Niederschlag gibt. In ein paar speziell gelegenen Tälern ist es zwar enorm fruchtbar weil es ab und zu trotzdem Wasser/Regen gibt und es wird Landwirtschaft betrieben, aber mehrheitlich herrscht eben trockene, wüstenähnliche Landschaft.

Cabo Verde - weder ein richtiges Kap, noch speziell grün. Also grad im doppelten Sinne eine Irreführung. Nichts desto trotz aber ein wahnsinnig eindrucksvolles intensives, und naturnahes Land mit einer lebensfroher, gleichzeitig melancholischer und materiell sehr armen Bevölkerung. Wahnsinn!
Eine Reise, die enormen Eindruck bei mir hinterlassen wird.