Sonntag, 15. Oktober 2017

Marathon


Marathon ...... mein Erster!

Es fühlt sich an wie 100‘000 Schritte, wie eine nicht enden wollende Mörder-Strecke, wie eine gleissend heisse Piste, wie unendlich lange Minuten und Stunden, wie überdimensionale Kilometer, wie absichtlich in die Länge gezogene Momente, wie zweimal um den Murtensee, wie von Spiez nach Bern, wie von Bern nach Zürich, wie von Basel nach Hamburg, wie von Barcelona nach Madrid, tja, eigentlich wie von Los Angeles all the way to San Francisco... oder von Sydney to Cairns.  


Dienstag, 13. Juni 2017

Letzte Meile

Es ist ja längst bekannt und bei jedem Projekt immer dasselbe und bei jedem Unternehmen und Vorhaben, immer wieder. Die letzten 5% sind die schwierigsten. Das Ziel quasi schon erreicht, aber der letzte Sprung ist mühsam, das Ziel plötzlich weit weg, unerreichbar. 

Montag, 12. Juni 2017

Land in Sicht

Nach 5.5 Tagen auf hoher See ohne jegliche Zivilisation, ohne Land, ja nicht mal Felsen im Meer. Nichts. Nur wir auf dem Schiff und der Horizont. Die Sonne und der Mond (Vollmond) begleiteten uns über diese 2000km. Endlos. Faszinierend. Cool. Unbeschreiblich. 

Sonntag, 11. Juni 2017

Sextant

Tiefe Nacht, endlos weites Himmelszelt, unzählige Sterne (habe sie zwar letzte Nacht alle einzeln durchgezählt) und tiefe Ruhe. Der Steuermann vertrieb sich die Zeit mit Positions-Grade Messen mit dem Sextanten. Klar stiess er auf mein Interesse und gemeinsam lugten wir nun mit dem komischen Gerät gegen den Himmel und zauberten die einzelnen Sterne elegant nach unten zum Horizont. Der Spiegel im Gerät zog die Sterne quasi alle zum Horizont runter bis wir eine riesige Sammlung Himmelskörper am Horizont hatten und dafür oben alles schwarz wurde. Hää - egal! 

Sterne

Der Phil aus Thun, der Schiffs-Koch zaubert wirklich jeden Tag was Exklusives auf den Tisch. Die kleine, heisse Küche grad neben dem Maschinenraum bietet Platz knapp für den Koch und ein paar verbeulte Pfannen und ist notgedrungen etwas überstellt. Normalerweise lassen einen die Köche nicht so gerne in ihr Arbeitsrevier reinschauen, aber für einen kurzen Schwatz in der engen Küche hats mal gereicht, ansonsten philosophierten wir beide viel lieber unter freiem Himmel an der frischen Luft. 

Samstag, 10. Juni 2017

Jump into the wild ATLANTIC Ocean

YES - Ich habs getan. Wirklich! Ich bin ja sonst eher bekannt als wasserscheuer Nichtinswassergeher, als Nichtsogerneschwimmer. Und wenn ich dann schon ins Wasser gehen soll, dann bitte mind. 26 Grad. 

Donnerstag, 8. Juni 2017

37°47,42 N 22°19,92 W

37°47,42 N  22°19,92 W

Mitten im Ocean, weit weit bis zum Festland, weit bis zur nächsten Insel. Alleine - nur die Crew und ich. Heute ein einziges Crossing bei ca. 7 Seemeilen Abstand mit einem Tanker. Ansonsten niemand - nichts - weit und breit. Oder besser gesagt, längs und breit Nobody, denn die Position wird ja in Länge und Breite angegeben. 

Mittwoch, 7. Juni 2017

Schichtbetrieb

Die Crew besteht aus 7 Gästen, 2 Steuermänner (Germany & Holland) 2 Steuerfrauen (Holland) 1 Maschinist (France) und der Kapitän (Holland) und 4 Girls die für den ganzen Service sorgen. Fast hätte ich den Wichtigsten vergessen, der Koch, ein 'Sternekoch' aus der Schweiz, aus dem Berner Oberland. 

Dienstag, 6. Juni 2017

Leinen Los

Leinen Los ruft der Kaptän, die Ankerkette rasselt, der Wind saust, am Himmel dunkle Wolken, etwas Niesel, aber OK warm. Hab meine Sturmmütze montiert, aber bald wieder abgezogen. Komandos der Crew, eine gewisse Hektik, das Wasser schwarz. Zum ersten mal luftet es mir um die Ohren. Coll - Atlantico, wir kommen und stechen in See und in das Abenteuer....

Sailing

Da sitze ich nun also. Auf der Hafenmole ganz weit draussen im Atlantik, Ponta Delgada, auf den Azoren. 

Montag, 5. Juni 2017

Das neue 50!

50 ist das neue 40 - oder 50 das neue 60. Hää? Marketingsprüche!
Wie ist das nun schon wieder. Klar, in der heutigen Zeit ist man viel früher viel älter, nein es ist doch grad eben umgekehrt. 

Sonntag, 4. Juni 2017

Raus aus der Komfortzone

Vor ein paar Tagen hab ich mal die Wetterbedingungen mitten im Atlantik etwas beobachtet, hab Wind- und Wetterprognosen studiert und mich über Meeres-Strömungen und das aktuelle Wetter informiert. Mit Respekt nahm ich zur Kenntnis, dass da draussen wirklich raue Natur ist, mitten im Altantik. Wind bei 8 bis 9 Beaufort, Wellen bis zu 4 Meter und das jetzt grad für die nächsten Frühlings-Tage um die Azoren rum, also genau an der Stelle wo ich in See stechen möchte. Zwar redet der Wettermann im Fernsehen oft vom bekannten Azoren-Hoch, aber das bedeutet wohl nicht, dass dort draussen im Atlantik immer schön ruhiges und flaues Wetter herrscht. Muss wohl etwas falsch interpretiert haben. 

Freitag, 2. Juni 2017

Das Leben ist wie ein Segelturn

 
Oft heiter und angenehm sonnig, aber immer mal wieder eine böige Biese direkt von vorne gegen die man nicht ankommt und die unangenehm ins Gesicht bläst und die Haare zerzaust. Ab und an auch ein Gewitter, ein Unwetter mit schwarzen, düsteren Wolken, grelle Blitze überall, kein Plan für einen Ausweg, unüberwindbare Wellen die sich haushoch auftürmen, die sicher nicht die Anderen treffen, sondern man hat das Gefühl, sie haben es genau immer auf einen selbst abgesehen und die jeweils unerbittlich über dem eigenem Kopf zusammenbrechen. Dann aber wieder hat man einen guten Lauf, surft unerwartet auf der höchsten Welle, braust mit Glücksgefühl nach vorne und pfeilt ohne grossen Aufwand genau in die Richtung, die einen weiterbringt ohne dass man es eigentlich geplant hätte. Zur Abwechslung dann ist man zu Ruhe gezwungen, die Flaute lässt die Segel schlampen, es geht eher seitwärts statt vorwärts und erst noch auf die falsche Seite. Hauptsächlich geht der Turn aber zum Glück schön sachte und angenehm vorwärts, ideale Bedingungen, viel Abwechslung, ausfüllende, aber zu meisternde Herausforderungen, eine tolle Reise auf die man stolz und mit Genugtuung zurückblicken kann. Ganz vorne am Bug sitze ich nun, mit freudigem Blick in die Zukunft, ein angenehmes Lüftchen, die Sonne strahlt, alles gut. Mein Leben - ein Gutes!