37°47,42 N 22°19,92 W
Mitten im Ocean, weit weit bis zum Festland, weit bis zur nächsten Insel. Alleine - nur die Crew und ich. Heute ein einziges Crossing bei ca. 7 Seemeilen Abstand mit einem Tanker. Ansonsten niemand - nichts - weit und breit. Oder besser gesagt, längs und breit Nobody, denn die Position wird ja in Länge und Breite angegeben.
Fein säuberlich, stündlich wird die genaue Position ab dem GPS abgelesen, verglichen und akribisch in das Logbuch eingetragen. Jedes spezielle Vorkommen wird notiert und zuerst intensiv zusammen besprochen. Das Crossing mit dem Tanker quasi eines der Highlights.... jedenfalls gem. Logbuch.
Sensoren messen Wind, Stärke und Richtung, effektiver und scheinbarer, das Echolot misst Untiefen, wobei hier der Grund ja mehrere km tief unter uns liegt. Das GPS misst Position und Kurs, auch der Kurs als scheinbarer und effektiver. Mir ist nicht so ganz klar, was der scheinbare Kurs soll, aber man kann ja nicht alles verstehen. Geschwindigkeit wird auch gemessen und aufgezeichnet. Auf der Karte wird dann detailgetreu die eigene Position dargestellt und anhand Kurs auch die nächsten paar Seemeilen eingezeichnet. Alle anderen Schiffe im Umkreis bis 20 Seemeilen werden auf der Karte auch eingeblendet. So kann einfach abgelesen werden, wo mögliche Kollisionen stattfinden würden. Vortrittsregeln werden diskutiert, aber die grossen Tanker sind gross und bestehen da drauf und Fischerkutter kuttern einfach mal los, immer schön den Fischen nach. So ist es halt wichtig, immer auf den eigenen Kurs zu achten. Kollisionen möchte man da draussen ja vermeiden....