Dienstag, 23. Juli 2013

Great Reef

Jeder braucht seine Insel!

Live is a Beach!

Erwartet haben wir 4 Tage ruhiges tuckern durch die vielen Inseln im Reef vor der Ostküste, zwischendurch etwas gemütlich Schnorcheln und im warmen Wasser die Füsse baumeln lassen und die Korallen kucken und ab und zu ein Bier geniessen....

Aber wie so oft im Leben kommt es ganz anders. Oft unerwartet und es ist jedesmal eine Herausforderung das Beste daraus zu machen.

Windstärke 8 war angesagt, 25 bis 35 Knoten!!! Auf dem Murtensee werde ich jeweils schon nervös auf dem Segelboot wenn wir eine 4 haben und ein paar Schaumkrönchen. Hier aber hatten wir eine 8 auf dem offenen Meer und das während 4 Tagen. Die Schaumkrönchen formten sich zu riesigen Kronen auf riesigen Wellen. Zum Glück war ich nicht als Kapitän verantwortlich. Immer mehr der Passagiere schluckten irgend Tabletten gegen Gleichgewichtsstörungen oder Unwohlsein. Ich war am Ende wohl der einzige, der ohne Medikamente und ohne Erbrechen den Trip überlebte. Ein kleines Zeichen, dass ich wohl schon ein kleiner Seemann bin. Aber es gab mir schon etwas zu denken, als ein echter australischer Seebär von einem Mann von Tasmanien trocken meinte : ups - very Rough !!!

Ich bin ja nicht bekannt als eine Wasserratte und auch nicht der, der sofort und überall ins Meer springt. Da draussen war aber das weltbekannte Reef, World Herritage! Etwas, das man einfach gesehen haben muss und etwas, das man nicht grad nächstes Jahr wieder besuchen kann!

Die Wellen da draussen waren 4Meter hoch, der Himmel verhangen wie im November, der Wind unglaublich stark, die Temperatur ca. 22Grad und das Wasser ca. 24Grad sah aber aus wie etwa 14 Grad, der Magen auch nicht so stabil.

Also nicht gerade die idealen Schnorchelverhältnisse. Also galt es, den bekannten inneren Schweinehund zu überwinden. Aber ich hab's gemacht, hab mir die Flossen angeschnallt, hab mir die Taucherbrille umgebunden und bin gesprungen in dieses fast schwarze kühle Nass und musste sofort extrem paddeln und rudern und zusehen, dass es mich nicht hart gegen die Korallen schlägt. Immer wieder die Wellen, immer wieder ein Schluck Salzwasser, immer wieder die Fontäne um die Taucherbrille zu entleeren. Zwischendurch die fantastische Unterwasserwelt betrachten mit vielen farbigen Fischchen, vielen farbigen Korallen und vielem mir Unbekannten. Immer wiederkämen mir die Worte vom tasmanischen Seebären in den Sinn, der irgendwo am Trockenen auf dem Schiff sass und immer wieder musste ich mir einreden, dass ich das nun so machen musste.

Die Erleichterung war riesig, als ich endlich wieder das Gestänge des Schiffs mit der Hand umfassen konnte und mich mit letzter Kraft an Bord Hiefen konnte.


Was bleibt ist die unglaubliche Befriedigung, ES gemacht zu haben und auch das Erlebnis, diese Korallen und diese Fische und Seegurken gesehen zu haben.